3. Symposium des Vereins BAJ : „Das Übergangssystem – Anspruch und Wirklichkeit. Perspektiven für eine Weiterentwicklung.“
← Zurück zur ÜbersichtBielefeld, 26.11.2013. Unbesetzte Ausbildungsplätze in Betrieben und gleichzeitig immer noch viele Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz finden: wie kann dieses Problem besser gelöst werden? Im Zentrum für interdisziplinäre Forschung kamen auf Einladung des wissenschaftlichen Beirats des Vereins BAJ Wissenschaftler, Praktiker und Politiker zusammen, um diese Frage zu erörtern und Lösungen zu diskutieren.
Im Leitvortrag stellte Prof.Dr. Heike Solga, Direktorin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, aktuelle Forschungsergebnisse vor. Ihr Fazit: von alleine wird die betriebliche Ausbildung benachteiligter Jugendlicher nicht gelingen. Es bedarf ergänzender Maßnahmen. Und: die alten Rezepte greifen nicht mehr, wir brauchen neue Ansätze, um Jugendliche in Ausbildung zu bringen. Prof. Solga richtete dabei ihren Blick z.B. auf Dänemark, wo die Ausbildungsdauer stärker flexibilisiert ist und Ausbildung in gemeinsamer Verantwortung von Betrieben, Ausbildungszentren und Schulen umgesetzt wird. Verbesserungen regten die Referenten und Teilnehmer auch noch zu zwei anderen Aspekten an: eine andere Pädagogik, die Unterschiede von Schülern produktiver nutzt, und eine bessere institutionelle Absicherung von Hilfen zum Übergang für Jugendliche.
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass sie dafür ihren Dialog miteinander verbessern müssen. Und Politiker in Land und Bund täten gut daran, sich mehr Rückmeldungen aus der Praxis und aus der Wissenschaft dafür zu holen, was sinnvoll getan werden kann. Prof. Dr.Dieter Timmermann, ehemaliger Rektor der Universität Bielefeld und Moderator der Veranstaltung stellte in seiner Zusammenfassung fest, dass der Dialog mindestens mit diesem Symposium gut gelungen ist.
Die Broschüre zur Veranstaltung kann kostenlos angefordert werden.
Vorträge, Themen, Referenten der Veranstaltung:
Vortrag: Teilhabe statt Exklusion: Wie der Übergang in eine Ausbildung auch für leistungsschwache Jugendliche besser gelingen kann
- Prof. Dr. Heike Solga, Direktorin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Vortrag: Jugendliche im Übergangssystem: Welche Rolle spielen Faktoren wie Sicherheit und Unsicherheit
- Prof. Dr. Rudolf vom Hofe, Universität Bielefeld, Institut für Didaktik der Mathematik
AG 1: Berufsorientierung in der Schule: Realitäten, Anforderungen, Perspektiven
- Claudia Hilse, REGE mbH, Kommunale Koordinierung Übergang Schule Beruf, Leitung
AG 2: Unterrichtliche Arbeit mit Benachteiligten – Situation und Perspektiven
- Anette Seyer, Berufskolleg am Tor 6, Schulleiterin
- Christian Löhr, Universität Bielefeld, Research School Education and Capabilities Bielefeld
AG 3: Herausforderungen an die pädagogische Haltung in multiprofessionellen Teams
- Prof. Dr. Katharina Gröning, Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft
Diskussion und Abschluss
- Prof. Dr. Dieter Timmermann, Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft, ehem. Rektor der Universität Bielefeld (Moderation)